Unsere Mission
Wir sind Anlaufstelle für Betroffene und machen uns stark für die Belange von trans* Menschen in der Region Stuttgart. Mission TRANS* hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für ein lebenswertes Leben, Toleranz und Chancengleichheit von trans* und nicht-binären Personen einzusetzen.
Unsere Mission:
Flagge zeigen, Menschen helfen
Was wir wieder und wieder wahrnehmen: Toleranz, Offenheit und Vielfalt rund um das Thema Trans* spiegeln sich noch nicht angemessen im täglichen Leben wider. Das soll sich durch unsere Vereinsarbeit ändern. Mission TRANS* ist eine Organisation der Trans* Community Stuttgart. Sie wurde gegründet, um die verschiedenen trans* Selbsthilfegruppen besser zu vernetzen, gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren und um die Themen und Anliegen der Trans* Community in der Öffentlichkeit zu vertreten.
Wir zeigen gegenüber Akteuren aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft Flagge, um auf die Belange von trans* und nicht-binären Menschen aktiv hinzuweisen. Wir setzen uns auch politisch für die Interessen von trans* Menschen ein, indem wir in verschiedenen Gremien und Netzwerken für die Community aktiv sind wie z.B. dem LSBTTIQ-Landesnetzwerk Baden-Württemberg, der Steuerungsgruppe für das kommende Regenbogenhaus Stuttgart und weiteren lokalen und überregionalen Netzwerken.
Um mehr Sichtbarkeit zu erzeugen, organisiert Mission TRANS* den jährlichen CSD-Auftritt der trans* Selbsthilfegruppen und ist beteiligt an der Organisation verschiedenster Veranstaltungen wie Trans* Pride Stuttgart, Transgender Day of Visibility oder Transgender Day of Remembrance.
Unser Angebot:
Eine Gemeinschaft mit viel Liebe und Austausch
Wir sind Anlaufstelle für Betroffene, unterstützen Familien und Angehörige. Mission TRANS* möchte trans* Menschen eine Gemeinschaft bieten, in der sie vorbehaltlos willkommen sind und so angenommen werden, wie sie sich selbst definieren. Dazu organisieren wir Freizeittreffs, Stammtische und Informationsveranstaltungen wie z.B. das Trans*Café. Dieses findet jeden zweiten Sonntag im Monat im Zentrum Weissenburg statt.
Wir leben von der Vielfalt unserer Selbsthilfegruppen und unserer Verbündeten. Viele von uns sind selbst betroffen und bringen ihren Erfahrungsschatz ein. Indem wir hinhören, miteinander sprechen oder Fachleute vermitteln, können wir schnell und unbürokratisch helfen.
Unsere Geschichte:
Wie ist Mission TRANS* entstanden?
Wir sind ein Verein aus Menschen, die alle selbst trans* bzw. nicht-binär sind. Zusammengefunden haben wir uns im Jahr 2018, um auf dem CSD 2019 den Belangen von trans* und nicht-binären Personen mehr Sichtbarkeit zu verleihen.
Unser Bestreben war es, die einzelnen, kleinen trans* Fußgruppen der Vorjahre zu einer großen, auffälligen Fußgruppe auf der CSD-Parade 2019 in Stuttgart zu vereinen. Wir haben es mit viel Herzblut geschafft, 150 Menschen hinter der Trans* Flagge zu versammeln. Mit Trans*Porter und unserer Schmetterlingsgruppe haben wir eine so eindrucksvolle Performance abgeliefert, dass wir direkt auf dem 3. Platz im Gruppenwettbewerb gelandet sind. Für uns ein Ansporn, weiterzumachen und die Mission TRANS* fortzuführen.
Die Reise zur Mission TRANS* begann zum CSD 2019 mit folgenden Gruppen:
- TransMann e.V.
- TransidentX e.V.
- Trans* Stuttgart Selbsthilfegruppe für transidente Menschen – Transfrauen
- Selbsthilfegruppe Eltern und Angehörige von trans* Kindern
- Queerdenker* e.V. Stuttgart
- dgti e.V. AK Baden-Württemberg
- Gender*nauts ihs e.V.
Wir leben von der Vielfalt unserer Selbsthilfegruppen und unserer Verbündeten. Viele von uns sind selbst betroffen und bringen ihren Erfahrungsschatz ein. Indem wir hinhören, miteinander sprechen oder Fachleute vermitteln, können wir schnell und unbürokratisch helfen.
Wer wir sind:
Die Köpfe von Mission TRANS* e.V.
Aufgewachsen bin ich als waschechtes Landkind, bei dem damals schon immer gesagt wurde, da ist auch ein Bub dran verloren gegangen. Nach meinem Studium der Wirtschaftsinformatik hat es mich ins Online-Marketing verschlagen. Das mache ich jetzt seit 2007 in den unterschiedlichsten Unternehmen und Agenturen.
Nachdem ich 2015 mit einem Fuß im Burnout stand, habe ich begonnen mich mit mir selbst zu beschäftigen und wer ich bin. Dabei durfte ich feststellen, dass es die Frau, die ich immer versucht habe, nicht zu sein nicht gibt, sondern dass da Alex ist. Ein Mann, der aber leider bei der Geburt die falschen Bauteile erhalten hat und somit weiblich zugeordnet wurde. Das eingestehen, dass ich trans* bin, hat eine Weile gedauert, aber als ich dann endlich losgelaufen bin, war mein Weg sehr zielstrebig. Dieser weg hat auch dazu geführt, dass ich festgestellt habe, dass es in Deutschland nicht allen Menschen gleich gut geht und dass es hier Handlungsbedarf gibt also habe ich begonnen mich für die trans* Themen einzusetzen. Aber der große Startschuss war der CSD 2018 bei dem wir nur eine Handvoll trans* Personen waren die sich einer einzelnen Person angeschlossen haben. Zusammen mit anderen Organisationen und Menschen begann die Mission auf dem CSD 2019 eine nie da gewesene große Fußgruppe mit trans* Menschen, Allys, Eltern und Angehörige zu formieren. Dies war die Geburtsstunde der Mission TRANS*, die ich jetzt gemeinsam mit Tanja als gemeinnützigen Verein weiter vorantreiben möchte.
Zu mir persönlich gibt es noch folgendes zu erzählen. Wie bereits gesagt ich bin Baujahr 1982, bin ein großer Marvel Fan und ein Cat-Dad von zwei Katern namens Sherlock und Watson.
Aufgewachsen in einem Schlafdorf vor den Toren Stuttgart als Kind eines CDU-Gemeinderats und einer Kirchengemeinderätin waren Themen wie Homosexualität und Trans in den 80er und 90er Jahren bei uns zuhause gar kein Thema und bis auf den Wunsch als Prinzessin zum Fasching zu gehen, hatte ich bis zum 18. Geburtstag keine Ahnung von meinem Lebensthema.
Ausgerechnet beim Grundwehrdienst der Bundeswehr musste ich feststellen, dass Trans* mein lebensbestimmendes Thema werden würde, aber danach dauerte es nochmal 20 Jahre, bis ich mich endlich zu mir und meinem nicht einfachen Weg bekannte und die Transition anging.
Diese 20 Jahre zwischen Erkennen und Umsetzen waren intensive Jahre. Es waren teils sehr schöne Jahre aufgrund freudebringender Ereignisse wie (Auslands-)Studium und eigenem Geld durch spannende Jobs, aber auch sehr harte Jahr mit häufigen Depressionen und andauernden Selbstzweifeln, mit denen ich alles unendlich oft hinterfragte, um nur nicht weitergehen zu müssen – aus Angst vor Ablehnung durch andere Menschen und auch durch mich selber. In der Zeit versuchte ich mich auch mit Konsum, Alkohol und anderen Substanzen vor dem Schmerz zu schützen, nicht ich zu sein und sein zu dürfen. Dunkle Jahre…
Auf dem langen Weg zu mir musste ich mich dann vielen Themen stellen: u.a. meiner damals eigenen Ablehnung ungewöhnlicher Lebensentwürfe, den heteronormativen Erwartungen der Gesellschaft an mich, Rollenbildern und stereotypischen Erwartungen, meiner Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung u.v.m.
Die Geschichte wie ich zu meinen ersten Hormonen kam, erzähle ich euch gern bei einem Bier, aber damit ging es dann endlich los und ich zog los, um Unterstützung für meinem Weg zu bekommen. Durch die trans Selbsthilfegruppe im KISS und das CSD-Fußgruppenprojekt lernte ich viele Menschen aus der Community kennen und erhielt von ihnen wichtige Informationen und das Gefühl nicht mehr alleine mit meinem Thema zu sein.
Aufgrund dieser Erfahrungen gründeten Alex und ich die Mission Trans* mit dem Ziel, dass andere Betroffene leichter Informationen erhalten und schneller in die Gemeinschaft kommen wie wir seinerzeit, damit sie schneller aus dem Leiden ins Leben kommen. Und das ist auch weiterhin unser Antrieb, die SHGs, das monatliche TransCafé und die vielen Veranstaltungen zu organisieren: jeder hat es verdient, glücklich zu sein und in Frieden zu leben! Und dafür setzen wir uns mit ganzem Herzen ein!