Queerpolitsche Forderungen

Ergänzung des Grundgesetzes

Wir fordern, dass der Artikel 3 (Gleichberechtigung, Diskriminierungsverbot) im Grundgesetz  um die Merkmale „sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität“ noch in dieser Legislaturperiode ergänzt wird.

Abstammungsrecht anpassen

Bisher werden das Geschlecht wie auch der Vorname eines Menschen in der eigenen Geburtsurkunde vermerkt und auch in den Geburtsurkunden von etwaigen Kindern. Das wird nach aktueller Rechtslage auch nach einer erfolgten Transition nicht abgeändert, was einer unfreiwilligen Offenbarung gleichkommt, die bereits nach dem TSG von 1981 verboten ist (siehe oben). Die Politik ist aufgefordert, diesen Zustand schnellstens zu ändern!

Bessere medizinische Versorgung

Viele Menschen müssen oft unzumutbar lange auf einen Therapieplatz warten. Die Situation hat unterschiedliche Ursachen. Für die meisten trans* Personen verschlimmert sich die Situation zusätzlich dadurch, dass es zu wenige spezialisierte Therapeut*innen für unser Thema gibt. Die Krankenkassen müssen die gesundheitliche Versorgung von trans* Menschen dringend besser ausbauen, um erhöhte Depressions- und Selbstmordraten schnell zu senken!

Diskriminierungsfreier Zugang zu öffentlichen Sportstätten

Wir fordern, dass trans* Personen diskriminierungsfrei Zugang zu öffentlichen Sportstätten wie Schwimmbädern, Sporthallten etc. erhalten. Dies beinhaltet, dass sie die Toiletten, Umkleidekabinen und Duschen benutzen können, die ihrer gelebten Geschlechtsidentität entsprechen. Wir fordern ein Ende der Sonderbehandlung und Ausgrenzung.

Koordinationsstelle Trans* beim DOSB

Wir fordern den Deutsch Olympischen Sportbund (DOSB) auf eine Koordinierungsstelle für das Thema geschlechtliche Vielfalt zu etablieren. Die Debatten bei Olympia um trans*, intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen im Sport hat erneut gezeigt, dass es eine kompetente Anlaufstelle braucht, um das Thema sachlich einzuordnen und populistischer Meinungsmache mit Fachkompetenz entgegenzutreten. Zudem sind viele Verbände der unterschiedlichsten Sportarten zunehmend mit der Thematik konfrontiert und werden allein gelassen. Es ist in der Verantwortung des DOSB diese Verbände fachlich zu begleiten, wenn sie bspw. Regelungen für ihre Sportart implementieren möchten.

Geschlechtsgerechte/Gendergerechte Formulare

Wir fordern die konsequente Ergänzung von Formularen der Verwaltung um die Personenstände „divers“ und „keine Angabe“, die durch das SBGG wählbar sind, sowie der Anrede-Möglichkeit „geschlechtsneutrale/keine Anrede“ zusätzlich zu „Herr“ und „Frau“. Wir fordern alle Menschen auf – egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft – in diese Richtung positiv zu unterstützen.

Geschlechtergerechte Sprache

Wir fordern einen gendersensiblen Umgang mit Sprache, welcher die Vielfalt von Geschlecht berücksichtigt und sichtbar macht. Hierzu zählen vor allem Gemeinden und Schulen/Kindergärten sowie andere öffentliche Einrichtungen wie Politik und Medien.

Bessere polizeiliche Statistiken über queerfeindliche und transfeindliche Straftaten

Wir fordern die gesonderte Ausweisung von Strafttaten gegen queere und trans* Menschen in den polizeilichen Statistiken von Bund und Ländern, um eine Zunahme queerfeindlicher Straftaten besser und früher erkennen zu können.

Bessere Bildungspolitik hinsichtlich queerer Aufklärung

Wir fordern eine aktive und wertschätzende Aufklärungs- und Bildungspolitik sowie die Verankerung der Themen von Vielfalt von sexueller Orientierung und Geschlecht als Bestandteil der Lehr- bzw. Bildungspläne in allen Bundesländern. Zusätzlich fordern wir die verpflichtende Aufnahme in die Lehrpläne der Ausbildung von Erzieher*innen, den Lehramtsstudent*innen (Grund- und Förderschule bis Sekundarstufe II sowie Berufsschulen) und mindestens in die Studiengänge der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit.

Verbesserung der Beratung und Jugendarbeit im ländlichen Raum

Wir fordern, dass die finanziellen Mittel für die LGBTQAI+ Beratung und der Jugendarbeit, insbesondere im ländlichen Raum, den tatsächlichen Erfordernissen angepasst werden müssen.